Geranium robertianum: Eine homöopathische C4 – Verreibung
Verreibungsprotokoll:
Eine homöopathische C4 – Verreibung wird nach bestimmten Regeln durchgeführt. Eine genaue Anleitung gibt es hier: Wie wird verrieben?
Die 4 Verreibungs – Stufen entsprechen folgenden Erlebnismustern:
In der C1 zeigen sich vorrangig körperliche Empfindungen.
In der C2 nehmen wir Emotionen wahr.
In der C3 bewegen sich unsere Gedanken in für das Mittel typischen Bahnen.
In der C4 erfolgt eine große Klärung und wir erfahren spirituelle Aussagen zum Wesen der Arznei.
Der Einfachheit halber fasse ich körperliche, Gemüts- und Geistessymptomen unter den jeweiligen Stufen zusammen, und versuche dabei, die Entwicklung der Phänomene zeitlich einigermaßen einzuhalten. So traten z.B. einige Körpersymptome auch noch in der C3 – Stufe auf, werden aber unter C1 erwähnt.
Fettgedruckte Symptome wurden von mehr als der Hälfte der Verreiber geschildert und/oder traten wiederholend auf.
C1 – erste Verreibungsstufe
- Trockener Mund, bei gleichzeitig vermehrtem Speichelfluss
- Durst
- Bestehender Kieferdruck nimmt zu
- Jucken linkes Augenlid
- Augen werden müde
- Andere Farbwahrnehmung der Umgebung (wie ein zartgrüner Schleier)
- Wahrnehmung und auch das Hören erinnert an Marihuanarausch
- Geruchsempfindlichkeit, hält die weiteren Tage noch deutlich an
- Geschmackssinn ist leicht verändert, dieser Effekt hält noch subtil bis zum Abend an. Habe dann auch abends weniger Lust auf ein Bier
- farbige Ringe bzw. Auren um die Mörserschale, grünblaue und sattgelbe Ringe
- Rauschen im Ohr, alles wie hinter einer Wand, ähnlich Tinnitus
- Hypakusis (ich höre alles überdeutlich)
- Druck hinter der Nasenwurzel
- Niesattacken
- Schnupfen (Nase läuft während des gesamten Verreibungsschrittes, danach hört es schlagartig auf)
- Jucken Jochbein, Stirn rechtsseitig
- Kitzeln im Hals, Hustenreiz
- Kopfschmerz bis hinter die Augen, mehr links
- Kopfschmerz vom Nacken aufsteigend, steifer Nacken, eher rechtslastig
- Kopfschmerz zieht zu den Ohren, Klammer am Hinterkopf
- Schmerz Rückenmuskulatur, mehr rechts (evtl. von der Leber?)
- Schmerz Schulter/Nacken, vorwiegend rechts, wie von einem Joch
- leichter Druck in der Stirn
- Stechen unter dem rechten Rippenbogen – Leber? Galle?
- lautes Aufstoßen
- Übelkeit, erst in der Kehle, später bis in den Magen, ähnlich Schwangerschaftsübelkeit
- Beine werden schwer, wie aufsteigende Ödeme
- Gefühl von Wasser im Körper / Ödeme (Finger und Füße)
- Zittern, Unruhe, Ungeschicklichkeit
- “elektrisches“ Gefühl
- absolut lähmende Müdigkeit
- Zunehmende Wärme in Körper und Kopf, aufsteigende Hitze, Schwitzen
(bringt Ausgeglichenheit)
C2 – zweite Verreibungsstufe
- Ständiger Wechsel von Selbstsicherheit und tiefer Verunsicherung
- Unsicherheit und Verwirrung wechselt sich ab mit völliger Klarheit
- plötzliche Zuversicht, dann wieder Entmutigung
- Alles richtig machen wollen, abwechselnd mit Gefühl, alles ist egal
- Lustlosigkeit, trotz Angst und Selbstzweifel dranbleiben!
- Gefühl, alles ist anstrengend
- anfängliche Unsicherheit wird noch stärker und hat fast paranoide und schreckhafte Züge
- tapsiges Gefühl, ich werde extremst vorsichtig in meinen Bewegungen, selbst die Mörserschale fühlt sich für mich wie ein Fremdkörper an
- Verlangen nach Erdung, stellt die Füße fest auf den Boden, um einen festen Stand zu haben, setzt sich schließlich auf den Boden.
- seelisches Herunterfahren
- Tiefenentspannung
- feinstoffliche Wahrnehmung wird verstärkt
- “Rock-n-Roll“-Gefühl, ich will feiern und Gitarre spielen
- Gefühl, alles hat eine Bedeutung, selbst die Reibegräusche der Mörser haben einen eigentümlichen Rhythmus
- Freude an allem
- psychedelisch und sedierend zugleich
- die anderen sind mir näher als ich mir selbst
- Herzklopfen (wie bei einem berserkerartigen Wutanfall)
- Gefühl von Aggression
- unterdrückte Wut
- total genervt, muss es unterdrücken
- V.n etwas zu zerstören, zerquetschen, zermalmen, destruktiv sein
- sich durchbeissen trotz Erschöpfung!
- zittriges Gefühl, Beben
- leichte Melancholie, Traurigkeit, Tränen in den Augen
- Traurigkeit abwechselnd mit Leichtigkeit
- zermalen und zermürbt, MAN macht was mit mir, Untertan einer höheren Macht
- chancen- und wehrlos
- alles über sich ergehen lassen
- Hoffnungslosigkeit, Verbitterung
- Am Boden zerstört
- „Du bist selbst schuld“
- wilde Gedankenkreisel und Überlegungen: „Was wäre, wenn“, „es ist eh alles verloren!“
- Wortlos (Bedürfnis, nicht zu sprechen)
- Wunsch, komplett in Wasser einzutauchen (klares Wasser)
- Gefühl, schwanken zu müssen (ich tue es und es tut gut)
- V.n. kreiseln lassen
C3 – dritte Verreibungsstufe
- Gefühl von „Zeit und genauer Rhythmus ist sehr wichtig“
- „du musst deinen eigenen Rhythmus finden“
- Richtiger Rhythmus: höre auf deinen Körper = Leichtigkeit vs. falscher Rhythmus = Schwere
- Gedanken: „Bewegung und Rhythmus lösen Starre“
- auffallend die Zerbrechlichkeit dieser Situation: ich kann mich immer zwischen Gut und Schlecht entscheiden – sobald ich schlechte Gedanken reinlasse, kippt das Empfinden
- dann ausgeprägte „es ist alles egal, was passiert“-Stimmung, während am Anfang eine „Pingeligkeit“ vorherrschte
- Gedanken, „Reinigen“ „weißer Riese“, das Mittel reinigt
- Weiß ist rein, ist Unschuld
- Bild einer rankenden Pflanze – Gefühl von „Streben nach oben“, zum Potential
- Gefühl von „Ich kenne dich“ (Pflanze zu mir)
- Wasserpflanze? Bezug zu Wasser
- Heiterkeit stellt sich ein, Gefühl, lachen zu müssen
- Kindliche Freude an kleinen Dingen
- Gefühl von „alles ist gut“
- „du bist wundervoll“ (mein Gedanke an die Pflanze) – „du bist wundervoll“ (Gedanke der Pflanze an mich)
- Botschaft des Heilmittels: „Ich befreie die Energie in dir“
- „du weißt mehr als dir bewusst ist“
- Frage an das Mittel: „Wo wirkst du?“, Antwort: „tief in dir drin, hinter dem Nabel“
- „alles ist schon da“
- „zeig, was in dir steckt“
- konkrete Vorschläge, wie ich mein Leben in positive Bahnen lenken kann
- „dein Schöpfer bist du“
- höre Abwandlung des Vaterunsers im Kopf: Denn dein ist die Kraft und die Macht und die Herrlichkeit, in Ewigkeit – Amen
- Erkenntnis: „Hochmut und Vertrauen hängen irgendwie zusammen“
- obige Annahme blendet uns nur, hindert uns tiefer zu schauen, überdeckt nur den Dreck
- Zuversicht kehrt zurück und bleibt
- „alles ist gut!“
- „Ich verleihe dir Flügel!“
- Sehr angenehme Gänsehaut oberer Rücken und Arme, Kopf
- Gefühl von „wir sind hier nicht alleine“
Plötzlich energetische Verbindung zur Fliege, sie ist so groß wie ich - Sehe großen Mauskopf und einen mannsgroßen gelben Vogel
- Vision einer Schlange
- Vision eines Viperngeistes, der sagt: „Wir sind Gift und Heilung“
- Vision einer „Wand aus Feuer“
- Vision von „Feuer und Stein“
- die „klare Wahrnehmung“ wird stärker, Dinge werden einfach wahrgenommen und weniger (negativ) bewertet
- das Mittel löst die „Schamanenseele“ aus meinen Körper, es kommen Wahrnehmungen, die ich von schamanischen Trommelreisen her kenne
- Erinnerung an eine Beziehung, die gruselig und traumatisierend war. Es kommt das Gefühl auf, sie habe damals geplant, mich „einzufangen“ – Aspekt des „Planens“, vielleicht auch der Manipulation.
- das Gefühl emotionaler Kälte, das sich die letzten Jahre aufgrund einiger weiterer Traumen meinerseits eingestellt hat, wird sehr deutlich
- „Ich helfe, wenn Gefühle eingefroren sind“
- viele Erinnerungen an meine Pubertät, Dinge die ich vorher nicht mehr erinnerte
die Pflanze zündet quasi die Raketenstufe zwei der Traumatherapie - es kommen Erinnerungen an einen Freundeskreis hoch, der sich mir gegenüber einige Übergriffigkeiten erlaubte. Es wurde dort stark „gegiftelt“ (Alkohol konsumiert). Ich fühlte mich damals grundsätzlich schlecht und wertlos, und die dortigen Freundschaften zerbrachen auch mit viel „Gift“, weil ich irgendwann einfach Panikattacken hatte und konsequent ausstieg. Während der Verreibung kommen all diese häßlichen Szenen wieder hoch.
- Angst, etwas falsch zu machen und kritisiert zu werden
- Danach “kühle Gelassenheit“ und nochmal: „Ihr könnt mich eigentlich mal“
- ich kehre als „mit allen Wassern gewaschener“ Cowboy in die Stadt (=traumatisierende Geschehnisse) zurück und habe die Hände an den Colts. „Jetzt zeig ich es allen und verschaffe mir Respekt!“
- Bild von Jim Morrison: vor seiner Karriere als Rockstar war ein tatsächlich ein pummeliger, exzentrischer Junge, über den alle lachten
- ich stelle fest, dass meine Jugendidole allesamt irgendwie „rumgeschubst“ wurden und dadurch eine „Grundaggressivität“ ausbildeten oder sie eh schon hatten.
- gleichzeitig verreibe ich wieder kräftiger und herzhafter – hart an sich selber arbeiten, „schleifen“ als gutes Mittel gegen diese verdammten Selbstzweifel!
- „es allen zeigen“
- „positive“ Wut, selbst körperliches Gefühl des „nach vorne Stürmens“
- “Land unter“ – ich komme mir wie ein Marathonschwimmer kurz vorm Absaufen vor, ich „suche“ innerlich nach einem rettenden Balken, das ändert sich erst, als der Satz „nimm deine Andersartigkeit an!“ kommt – mir fällt hier der Wasserbezug der Pflanze auf, Wasser = Übermanntwerden von Emotionen, die aber auch erst nicht ausgesprochen und gelebt werden konnten
- Bild: liege auf der Strasse in einer Wüste wie der Camel-Mann, kann keinen Schritt mehr weitergehen, bin völlig erschöpft, warte auf einen Erlöser, weiß aber das der nicht kommen wird. Muß warten, bis ich wieder etwas Kraft geschöpft habe, kann ja auch später wieder aufstehen
- Totale Erschöpfung, es geht nichts mehr, nicht mal mehr sich wegschleppen ist möglich, würde ja gerne, aber andererseits – für WAS eigentlich?
C 4 – vierte Verreibungsstufe
- G.v. sich aus dem Körper lösen, alles von oben sehen
- Transformation
- Zwischenzeitlich total abschweifen, kann mich an nichts erinnern
- Viele esoterische Ansagen – alles scheint so banal
- Im letzten Schritt kamen „esoterische“ Botschaften, die mit den Themen Selbstvertrauen und Zuversicht zu tun hatten, und damit, dass wir alle Hilfe haben, die wir brauchen. Das Göttliche….
- „Ich kenne dich und du kennst mich“
- „Du weißt schon alles“
- „es darf EINFACH weitergehen, du musst nicht wissen weshalb, es ist einfach so“
- „es DARF einfach egal sein“
- „Vertraue!“
- Gefühl, dass Engel um uns sind
- Gefühl, als wäre NICHTS da, einfach nur Leere (angenehm)
- Großes Verlangen nach Erdung!
- „Ich wärme dich, wenn du frierst“
- „Ich kühle dich bei Hitze“
- “Grüne Kraft“ (gemeint ist die „viriditas“, die Hildegard von Bingen erwähnt) hilft“
- ich schaue auf das grüne Tischtuch und die brennende Kerze vor mir und denke: „Das ist die Essenz der Pflanze!“
- Gefühl einer „Lösung“ und Erleichterung, so dass ich fast gleichzeitig lachen und weinen möchte
- “Alles ist gut so wie es ist“
- Eindruck, dass alles „komisch“ im Sinne von lustig ist
- Kribbeln am linken Hinterkopf, sehr angenehm und wonnig
- Bin in einer Art „Elfenmodus“ (kenne ich von schamanischen Reisen), sehr „leicht“ und „glitzerig“
- Bild eines alten Königs, der mir dem Thron überläßt, aber der „Alte“ bin eigentlich ich – ich bin zu servil und trete immer gerne beiseite, wenn andere Leute kommen und die Klappe aufmachen
- “auf den Tisch hauen“, „seinen Platz einnehmen“
- “königliches“ Gefühl, voller Selbstbewusstsein
- Lebensplan erfüllen
- „eigene Macht annehmen“
- Wissen und Weisheit anwenden
- „großkotzige Gelassenheit“ auf (im Nachhinein glaube ich eher, dass das eher diese „königliche Haltung“ ist, weil mich das an das Bild des alten Königs erinnert
- Es kommt ein „Reprise“ mit der angesprochenen traumatisierenden Situation, und ich sage, fast schon größenwahnsinnig: „Ihr Wichte, seid ihr in meinen Schuhen gelaufen? Ihr könnt mir nichts!“
- G.v. Gott spricht: „Wenn du Geduld hast und warten kannst, vertrauen auf das Gute, dann bin ich da und trage dich hinaus. Du wirst nicht merken WIE, aber du merkst es DANACH, es darf still und leise leichter werden. Versuche zu vertrauen und dabei langsam weiter zu gehen. Alles darf EINFACH weg sein, ohne dass du weißt WARUM, es ist einfach verschwunden.“
Gedanken der Teilnehmer danach
„Im Nachhinein: genial, wie die Pflanze an das Trauma heranführt, hineingehen lässt, die Schockstarre löst und Mittel und Wege einer Lösung zeigt und einem richtig Ratschläge gibt!“
„Das Mittel ist absolut klasse für Traumatisierungen, die „kalt und verbittert“ machen, die einen erstarren lassen. Besonders dann, wenn das Trauma von außen als Kränkung oder Gewalt daherkommt (Giftpfeile, vergiftete Atmosphäre, mir fällt auch gerade auf, dass bei der Traumaentstehung Rauschzustände eine Rolle spielen könnten, weil der Mensch da offener und verletzlicher ist). Übrigens vielleicht auch Gift im Sinne von Klatsch, Tratsch und übler Nachrede. Und dieses Trauma blockiert die eigene Kraft und Vision. Dürfte bestimmt auch gut sein bei Burn Out durch Mobbing. Die Angst und Panik, das Gefühl des „Untergehens“ wird in richtig dosierte Wut und Selbst-Haftigkeit verwandelt (wird wohl gerne als Arroganz gedeutet)
Irgendwie kommt es mir so vor, dass Gott oder das Höhere Selbst über dieses Kraut eingreift und wieder zurechtrückt und an die eigene Vision und das eigene Licht erinnert, wenn einem das Trauma davon so weit abrücken lässt, dass „nichts mehr geht“. Man erinnert sich an sein eigenes Potential und seine eigene Kraft. Inwieweit das Kraut auch „dämonenabwehrend“ ist, das wäre auch mal interessant zu untersuchen. Toll auch: das Kraut zeigt einem Wege, wie man handeln kann, die erstarrte Energie kommt wieder in Bewegung. Gleichzeitig wird der Klient nicht retraumatisiert, sondern ist in der Lage, das gelassen und trotzdem emotional dabei anzuschauen. Er kann sich das Ganze „von oben“ anschauen, und er hat dabei die volle Entscheidungsfreiheit.“
„Immerwieder kommt mir der Zusammenhang mit der Entstehung einer
Burn-out – Erkrankung in den Sinn.“
Hinweise von Gerhard Miller:
Die Arznei hat einen Löwe-Aszendenten. Wird auch deutlich, wenn man die Selbstwertproblematik liest im Verreibungsreport.
„Hämorrhagien, Steinleiden, sowie <Stechen in Leber und Galle> haben mindestens eine Schnittmenge beim konstitutionellen Patienten: Blockade von Aggression.
Nochmals im Detail: Blutung bedeutet hier blockierte Leidenschaft; Steinleiden ist verhärtete Enttäuschung über Wehrlosigkeit“
Vielen Dank, dass du bis hierher gelesen hast!
Ich freue mich immer riesig über Kommentare und beantworte sehr gerne deine Fragen.