Löwenzahn - aus den Blüten ein Öl für trockene Haut herstellen
April und Mai ist die Zeit um die strahlenden Blüten des Löwenzahns zu sammeln. Die leuchtend gelben Köpfchen scheinen das wohltuende Licht der Sonne einzufangen.
Kein Wunder also, dass man mit einem Öl aus Löwenzahnblüten auch der trockenen Winterhaut etwas Gutes tun kann.
Mein Lieblingsöl für trockene Haut
Löwenzahn hat ja unglaublich viele Anwendungsmöglichkeiten, nur schade daß die meisten Garten-Fanatiker ihn mit Stumpf und Stil ausrotten!
Das Wissen um die heilende Wirkung für Leber und Galle und seine Anwendung in der Küche setze ich mal voraus, falls nicht dann könnt Ihr euch HIER schlau machen.
Ich wollte ja eigentlich ein entspannendes Muskelöl für meine Massagen herstellen, den Zusammenhang hatte ich mir über die TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) überlegt:
Der Hauptwirkungsort des Löwenzahn ist Leber und Galle
Dieser Funktionskreis steht in der TCM auch für Schmerzen im muskulären System, Verspannungen und Sehnenbeschwerden.
Also überlegte ich mir, Löwenzahn müßte das perfekte Kraut für mein Massageöl sein…..
Pusteblume – das Öl zieht so schnell ein, daß es für Massagen völlig ungeeignet ist! Aber ich merkte, daß trockene Haut damit wunderbar weich und nachhaltig gepflegt wurde.
Dementsprechend nutze ich es nun als Körperpflege-Öl für die trockene Haut, bei mir besonders an den Schienbeinen.
Wie wird´ s gemacht?
Ihr sammelt einfach die Blütenköpfchen, oder, wenn ihr mehr Geduld habt, besser nur die gelben Blütenblättchen ohne Grün, am besten mit Handschuhen, denn es färbt die Finger gelblich-braun.
Dann lasst ihr die Ausbeute KURZ auf Zeitungspapier liegen, damit Insekten und Käfer eine Chance haben zu flüchten.
Und ab damit in große Schraubgläser, mit Olivenöl auffüllen, verschliessen und ins Freie stellen. Ihr könnt auch andere Basisöle verwenden, bei sehr empfindlicher Haut empfielt sich z.B. Mandelöl. Aber auch Rapsöl, Sesamöl oder Avocadoöl, wenn es besonders reichhaltig werden soll, sind gute Alternativen.
Basisrezept für Kräuteröl
Ein guter Ölauszug der alles beinhaltet, was die Pflanze zu bieten hat, gelingt am besten, wenn man ihn in einem klaren Glas im Halbschatten an der frischen Luft mindestens 3 Wochen stehen lässt.
Dort ist er jeder Witterung, Licht und Schatten, Tag und Nacht ausgesetzt, und all diese Gegebenheiten sprechen andere Anteile der Pflanze an. Erst zum Lagern wird dann in eine dunkle Flasche umgefüllt.
Ölauszüge aus besonders empfindlichen Blüten, die auch im Schatten gedeihen, solltest du aber nicht in die pralle Sonne stellen! Dagegen vertragen explizite Sonnenpflanzen, wie Löwenzahn oder z.B. auch Johanniskraut, die volle Sonnenbestrahlung sehr gut!
Auf dem Foto habe ich etwas zu viele Blüten in das Glas gegeben, besser ist es, wenn du das Gefäß nur zu 2/3 mit Blüten befüllst!
In der Folgezeit musst du das Öl regelmäßig aufschütteln, damit sich die Inhaltsstoffe gut lösen.
Nach frühestens drei Wochen könnt ihr den Ölauszug abfiltrieren, das geht am besten mit einer alten (oft gewaschenen) Feinstrumpfhose über einem Becher.
Diesen Vorgang wiederholst du so oft, bis keine Schwebstoffe mehr zu sehen sind.
Abschließend filterst du das Öl am besten nochmals durch einen Kaffeefilter um ein ganz klares Öl zu erhalten – das dauert erfahrungsgemäß eine Weile. Dieser Vorgang ist wichtig für die spätere Haltbarkeit!
Nun kannst du es in eine dunkle Flasche umfüllen und mit Inhalt und Datum beschriften – fertig!
Haltbarkeit
Mit ein paar Tropfen Vitamin E, z.B. aus Kapseln die du in jeder Drogerie bekommst, kannst du die Haltbarkeit noch etwas steigern.
Am Wichtigsten aber ist hygienisches Arbeiten, saubere Materialien und Flaschen!
Dazu kochst du die Gläser und Flaschen am besten aus. Eine weitere Variante zum Reduzieren von Keimen ist das Spülen mit Soda-Lösung:
Dafür wäschst du die Gläser mit einer heißen Sodalösung (1 EL je Liter Wasser), lässt die Lösung kurz einwirken und spülst mit reichlich heißem Wasser nach.
Bei mir hält das fertige Öl mindestens ein Jahr lang, wenn ich es nicht vorher aufgebraucht habe 😉
Anwendung des Löwenzahnöls
Vielen Dank, dass du bis hierher gelesen hast!
Ich freue mich immer riesig über Kommentare und beantworte sehr gerne deine Fragen.
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Hallo Barbara,
der Beitrag über den Löwenzahn gefällt mir sehr gut, weil diese Pflanze auch eine meiner Lieblingspflanzen ist. Neben allerlei kulinarischen Genüssen (Honig, Sirup, Gelee) mache ich auch Öl aus den Blüten, z. T. mit Olivenöl, aber auch mit Mandelöl. Mein Favorit ist eine Creme aus Kokosöl und Löwenzahnblüten, die ich hierfür auch als Vorrat trockene. Ich liebe den Duft und vor allem die sattgelbe Farbe dieser Creme. Das tut der Seele im Winter sehr gut.
LG Angie
Liebe Angie, vielen Dank für deine wertvollen Kommentare, ich war wohl etwas zu langsam mit dem freischalten…. Sorry
Wenn du magst, kannst du mir gerne deine Rezepte schicken, und ich veröffentliche sie im Beitrag. Das ist sicher für viele Leser sehr interessant 🙂
Herzliche Grüße, Barbara
Hallo Barbara,
der Beitrag über den Löwenzahn hat mir sehr gefallen, da dies auch eine meiner Lieblingspflanzen ist.
Ich mache mir auch schon seit längerem das gute Öl daraus, habe es auch schon mit Mandelöl oder Olivenöl versucht.
Ich liebe den Duft dieses Öls. Mein Favorit ist aber eine Creme aus Löwenzahnblüten und Kokosöl. Dazu erwärme ich das Kokosöl mit den Blüten und
lasse das Ganze dann 2 bis 3 Tage durchziehen, danach wieder erwärmen, abseihen und die Creme nach dem Abkühlen kurz mit dem Mixer aufschlagen.
Ein herrlicher Duft und eine tolle sattgelbe Farbe.
LG Angela
Hallo,
ich habe von einer Freundin selber gemachtes Löwenzahnöl bekommen. Es hat eine wunderbare Farbe, aber es stinkt unangenehm. Ist das normal bei Löwenzahnöl? Kann ich das Öl trotzdem verwenden?
Vielleicht kann mir jemand Auskunft geben.
Danke
Marlene
Hallo Marlene.
Bei mir riecht das Öl immer sehr gut, blumig mit einem Hauch vom typischen Olivenölgeruch.
Wenn es stinkt, würde ich es nicht verwenden. Vielleicht ist es nicht mehr gut, oder ihre Freundin hat ein „stinkendes“ Basisöl verwendet.
Lg Barbara