Selbstgemachtes Waschpulver - ein Segen für Umwelt und Haut
Bist du auf der Suche nach einer pragmatischen Alternative für herkömmliche Waschmittel? Eine Alternative, die mindestens genau so gut ist, wie das Sortiment im Supermarkt?
Hier ist das ultimative Waschpulver-Rezept zum Selbermachen
Vorab: Wenn du keine Lust hast, selber zu mixen, aber trotzdem was Biologisches zum Wäschewaschen suchst, dann besorge dir Schmierseife!
Witzigerweise findet man sie in Drogerien und Supermärkten meist bei den Boden-Pflegemitteln. Auch ist sie häufig nur für diesen Gebrauch deklariert. Aber ich versichere dir, du kannst sie wunderbar als Waschmittel hernehmen!
Mit 1 – 2 Verschlußkappen (= ca. 40 – 80 ml) pro Waschgang erzielst du absolut befriedigende Ergebnisse.
Auch wirst du Schmierseife brauchen, wenn du Klamotten aus tierischen Fasern hast, z.B. Wolle oder Seide. Denn dafür ist unser Waschpulver wegen des enthaltenen Sodas nicht geeignet.
Natürlich kann man auch mit Kastanien oder Efeu waschen, geht alles wirklich nicht schlecht, aber mir ist das zu viel TamTam. Ich mag´s lieber pragmatisch!
Aber nun zu unserem Rezept
Um deine Geduld nicht über zu strapazieren, hier gleich mal die Zutaten des Waschpulvers.
Dennoch empfehle ich dir, weiter zu lesen, denn ich verrate dir im Anschluss auch wichtige Tricks und Kniffe, damit du auch wirklich ein tolles Waschergebnis bekommst!
Du brauchst:
- 100 g Kernseife gerieben (ich nutze dafür so eine Trommel-Reibe mit Kurbel, um meine Finger zu schonen)
- 100 g Spülmaschienensalz
- 150 g Soda
- 150 g Natron
- 50 – 200 g Zitronensäure (dazu gleich mehr)
Um ein schönes feines Pulver zu bekommen, empfehle ich dir außerdem einen Mixer mit Deckel. Darin mixe ich die Seifenflocken und das Spülmaschienensalz, falls ich wiedermal kein Pulver, sondern nur das doofe Grobkörnige Salz gefunden habe. Du kannst auch alle anderen Zutaten dazu geben, aber NICHT das Soda, denn das staubt wie verrückt, und ist beim Einatmen richtig gesundheitsschädlich!
Dosierung: 2-3 EL genügen pro Waschgang
Du kannst dieses Pulver für alle Temperaturen nehmen, egal ob Kalt- oder Kochwäsche.
*) Zitronensäure hat neben einer entkalkenden auch eine bleichende Wirkung.
Wenn du also ein Waschmittel extra für dunkle Wäsche machen möchtest, dann nimm nur 50g davon. Für Weißwäsche empfehle ich bis zu 200g Zitronensäure.
Ganz ehrlich….. ich nehme immer 150g 😉 – für alles.
Und bisher ist mir noch nichts Schwarzes heller geworden. Dazu muss ich aber auch sagen, dass der Kalkgehalt unseres Wassers sehr hoch ist. Wer weiches Wasser hat, der nimmt besser von vornherein weniger.
Angebliche Probleme bei selbstgemachtem Waschpulver
Nun gibt es ja die Leute mit dem erhobenen Zeigefinger, die darauf hinweisen, dass die Kernseife mit dem Kalk des Wassers irgendwie eine Verbindung eingeht, und am Ende dann Seifenrückstände in der Wäsche hinterlässt, so genannte Kalkseifen.
Meine Antwort darauf ist folgende:
- Rückstände von Waschmittel in der Kleidung ist die Ursache von Wasserspar-Programmen, und im Verhältnis dazu eine Überdosierung der Waschmittel.
- Die enthaltene Zitronensäure UND das Nachspülen mit Essig statt Weichspüler verhindert die Bildung von Kalkseifen. (Rezept Weichspüler kommt gleich)
Ich wasche nach dieser Methode nun seit bestimmt 5 Jahren, habe ein Kind, das ausgiebig in Schlamm und auf Wiesen tobt, und ich brauche kein Wänisch Oxi Äktschn und Konsorten. Das Einzige was ich zusätzlich benütze, ist mein ebenso selbstgemachtes Vorwasch- / Fleckenspray. (Rezept siehe unten)
Tipp
Notiere dir die Zutaten am besten auf dem Behälter, in den du das Pulver anschließend einfüllst, dann brauchst du nicht jedesmal nach dem Rezept suchen.
Ein dickes Plus:
Meine Waschmaschine ist immer top-sauber! Ich habe schon Maschinen gesehen, wo es mich nach einem Blick in´s Waschmittelfach echt gruselte.
Ich frage mich immer, was zur Hölle ist da in diesen gekauften Pulvern drin, dass die Maschine so eklig dreckig macht?!
Ersatz für den Weichspüler
Du mixt einfach Essigessenz (25% Säure) mit Wasser im Verhältnis 1:5, also z.B.
200 ml Essigessenz mit 800 ml Wasser.
Es soll eine 5% -ige Lösung entstehen.
Du kannst auch Haushaltsessig kaufen, der ist von vornherein bei 5%. Allerdings brauchst du dann auch sehr viel davon.
Natürlich kannst du auch einen Duft hinzugeben, aber ich sage dir gleich: das wird nicht lange halten. Zumindest nicht, wenn du ätherische Öle benutzt.
Beides, der Essig-Geruch und der Duft des ätherischen Öles sind nach wenigen Minuten verflogen.
Ich finde ja Wäsche super, die nach gar nix riecht. Aber wenn du das anders magst, dann nimm etwas von deinem Lieblingsparfüm, oder besorge dir einen synthetischen Wäscheduft.
Pragmatischer Tipp:
Messe die benötigte Menge Essigessenz einmal ab, fülle sie in die durchsichtige Flasche, und markiere den Pegel mit einem Edding-Stift auf der Flasche. Damit es nicht verwischt, einfach mit klarem Nagellack drüber malen.
So brauchst du nicht jedesmal neu abmessen, und hast in 20 Sekunden jeweils deinen neuen Weichspüler!
Selbstgemachtes Fleckenspray
Manchmal gibt es doch Flecken, bei denen man denkt: Oh je, das geht doch nie wieder raus.
Hier kommt mein Vorwasch-Spray zum Einsatz:
Auf eine alte Sprühflasche (meist 750 – 1000ml) nimmst du
1 – 2 EL Soda und
1 gehäufter TL Natron, dazu
einen ordentlichen Schwups Spüli für den Schaum
Fertig ist ein hocheffizientes Fleckenspray zur Vorbehandlung deiner Wäsche.
Übrigens ist dies das selbe Rezept, wie für den ulimativen Fettreiniger 😉
Mehr zu selbstgemachten Reinigungsmitteln, aber auch zu Natron und Soda im Speziellen findest du in Kürze im nächsten Artikel, einfach den Blog abonnieren, dann bekommst du eine E-Mail, wenn dieser Text fertig ist.
Geheimtipp für deine Wäsche
Für noch mehr Sauberkeit, und weniger Peel-Off deiner Kleidung:
Probiere mal Pfeffer 🙂
Dieses feine Pulver ist ein tolles Peeling für deine Wäsche, gerade wenn du Rückstände von z.B. herkömmlichen Waschpulver drin hast.
Einfach 2-3 Messerspitzen voll in die Trommel geben.
Ich bin inzwischen davon schon so begeistert, dass ich auf das Waschmittel-Rezept oben immer von vornherein ein halbes Glas (ca. 25g) mit in das Pulver mische.
Es ist übrigens egal, ob du weißen oder schwarzen Pfeffer nimmst, da färbt nix ab.
Selbstgemachtes Waschpulver schont auch die Haut!
In meiner Praxis habe ich einige Patienten mit Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder Neurodermitis. Hier erlebe ich immer wieder, dass alleine schon der Verzicht auf Weichspüler und herkömmliche Waschmittel eine große Verbesserung der Symptome bringt.
Auch gibt es ja sehr viele hochsensible Menschen, die ebenfalls eine höchst empfindsame Haut haben, denen empfehle ich auch immer, auf diese Art der Wäschepflege umzusteigen.
Vielleicht interessiert dich mein Artikel „Hochsensibel oder einfach überempfindlich“
Ich möchte ja gar nicht so genau wissen, was in den modernen Mitteln so alles an Zusatzstoffen drin ist (siehe auch verschmutzte Waschmaschinen oben).
Da braucht es Trennmittel, Waschverstärker, Füllmittel, Anti-Verklumpungsmittel, Farbstoffe, und natürlich Duftstoffe. Das alles bleibt zum großen Teil in der Wäsche, und kommt somit auf die Haut.
Du wirst den Unterschied spüren, wenn du die Wäsche nach dem Trocknen zusammenfaltest. Es fühlt sich einfach viel weicher und natürlicher an!
Meine Theorie ist ja, dass man Weichspüler nur braucht, um zu überdecken, dass die Wäsche vor lauter Rückständen ganz rau geworden ist.
Übrigens….ich bügle nicht mehr 😉
Es ist einfach nicht mehr nötig, da (bei ordentlichem Aufhängen) die Wäsche für mein Empfinden bereits glatt genug ist.
Allerdings habe ich auch keine Hemden, schicke Blusen oder gestärkte Tischdecken in der Wäsche, wir tragen überwiegend sportiche Kleidung.
Mein Fazit:
Ich kann nicht mehr ohne!
Wenn mein Kind manchmal, von anderen Mamas, gewaschene Wäsche nach Hause bringt, z.B. nach einer Übernachtung, dann ist mir der „Grip“ und der Geruch so unangenehm, dass ich die Sachen nachwasche.
Manchmal bin ich eine Weile zu faul, um mir das Pulver zu mixen. Dann wasche ich einfach mit Schmierseife. Aber besser ist das selbstgemachte Pulver! Die Wäsche wird richtig strahlend sauber und die Farben leuchten.
Ich würde mich sehr über deine Erfahrungen oder Fragen dazu freuen, und bin gespannt ob du auch so gut mit dem Pulver klar kommst.
Vielen Dank, dass du bis hierher gelesen hast!
Ich freue mich immer riesig über Kommentare und beantworte sehr gerne deine Fragen.
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servus,
also ich bin da nicht so sicher, ob spülmaschinensalz nicht chemisch sein soll. da ist bestimmt aggresives zeug drin. das geht doch auch ohne, oder?
da ich keine spülmaschine habe und deshalb auch kein salz, kann ich grad nicht nachschauen aus was es besteht. mir kommt das spanisch vor.
lg isa
Naja, Chemie ist ja alles irgendwie. Auch die Schmierseife, oder das Natron z.B.
Und laut Wikipedia ist Spülmaschinensalz reines Natriumchlorid, ohne die Zusätze die im Speisesalz drin sind. Aber halt nicht so gereinigt, und v.a. nicht ohne Rieselhilfsstoffe. Von daher habe ich keine Bedenken.
Liebe Grüße, Barbara