Kinder homöopathisch erkennen und fördern
Gestern hatte ich ein hochinteressantes Gespräch unter Mamas auf dem Spielplatz.
Die lieben Kleinen, die einen toben völlig verdreckt im Gebüsch, die anderen schaukeln gemütlich versonnen und singen vor sich hin. Du kennst das!
Man unterhält sich über die Eigenarten,
entschuldigt sich für Rabaukentum,
ermutigt die Zwerge doch auch mal mit den anderen zu spielen, und nicht immer nur „Mama aaaanschubsen“ zu schreien.
„Schorschi, jetzt gib doch die Schaufel dem Mädchen wieder zurück!“
Die Vielfalt ist grenzenlos.
Und gerne erinnern sich Mütter zurück, an die Babyzeiten, an die Schwangerschaft – hier ist man unter sich, und kann die eine oder andere Geschichte zum Besten geben, ohne „Nicht-Eltern“ auf die Nerven zu gehen.
Im Großen und Ganzen gibt es zwei Fraktionen: Die mit den braven Kindern, und die mit den Wilden.
Die Braven waren schon immer brav, Wunsch- und Traumkinder.
Die Wilden waren schon immer wild, auch Wunsch- und Traumkinder, aber halt irgendwie anstrengend.
Interessant sind dann auch die Eltern dazu: Gerade wenn der eigene Sprössling zur ruhigen Kategorie gehört, ist man besonders stolz auf seine geradezu sicht- und hörbare Elternkompetenz – Man hat einfach alles richtig gemacht!
Nur dumm, wenn das 2. Kind dann auf einmal ganz anders wird.
Ich selbst gehöre zu der „Wildes Huhn – Kategorie“ – deswegen sind mir so einige wohlwollende Ratschläge nicht fremd.
„Du musst doch nur…“, „Versuch doch mal…“, „Also mein Kind…“
Sie wissen schon – alles gut gemeinte Dinge, um das Schätzchen vielleicht mal doch ein wenig unauffälliger zu bekommen.
Eltern unangepasster Kinder müssen sich viele Ratschläge anhören
Traurig wird es dann, wenn Eltern zu zweifeln beginnen, wenn sie glauben, es läge an ihrem Verhalten, ihrer Erziehungskompetenz, wenn Selbstvorwürfe den Selbstwert untergraben.
Eine Mutter gestern meinte sogar, sie wäre in der Schwangerschaft wohl zu aktiv gewesen, nur weil sie, so lange es ihr Freude machte, ihren gewohnten Lebensrhythmus nicht völlig verändert hatte (und ich rede hier nicht von Nachtschwärmerei und Marathonläufen).
Homöopathie beschreibt sehr gut die unterschiedlichen Kindertypen
Homöopathisch gesehen unterscheiden sich die Kindertypen in ihren Anlagen und Verhalten so sehr, dass ganz klar wird:
Erziehung verändert nicht das Temperament, wohlgemerkt durchaus das Verhalten, aber mir geht es hier um die natürlichen und gesunden Anlagen des Kindes.
Klassisch das Calcium – Baby, das tief in sich ruhend, mollig und weich, mit ein paar Bauklötzen auf seiner Decke sitzt, und eigentlich nur weint, wenn es Hunger hat.
Es beglückt die Eltern mit mehrstündigem Mittagsschlaf, ist wenig anspruchsvoll, und auch die Nachtruhe ist selten gestört. Meist beginnen sie auch spät zu krabbeln und zu laufen, die Welt außerhalb ihrer Kuscheldecke scheint ihm lange völlig uninteressant.
Ganz anders hingegen ein Sulfur – Kind: Es beschäftigt die Eltern schon früh damit, herauszufinden wie man am besten die laut geforderten Bedürfnisse stillen kann.
Abwechslung heißt das Zauberwort, ihm wird sehr schnell langweilig. Seine Neugier ist schon als Baby grenzenlos, später ist kein Spielzeug, kein Gerät vor ihm sicher, alles wird zerlegt, um heraus zu finden, wie es innen aussieht. Dies ist kein Zerstörungsdrang, es ist grenzenlose Neugier, gepaart mit einer Tolpatschigkeit die seines Gleichen sucht.
Ein Carcinosin-Kind wird schon sehr früh ein genaues Gespür haben, wie es am wenigsten aneckt, und sich schnell so verhalten können, dass es immer angenehm in seine Umgebung passt, und niemandem zur Last fällt. Nicht mal richtig krank werden sie, die Eltern könnten sich ja Sorgen machen. Aber wehren können sie sich auch nicht gut, und werden oft Zielscheiben von anderen lauteren Kindern.
Das Phosphor-Kind kommt daher wie ein Engel, erfreut alle Herzen, und sogar wenn es mal Blödsinn macht wird darüber hinweggesehen, sein Charme wickelt sie alle ein. Nur anstrengen mag es sich nicht, wird aus seiner Sicht zu viel von ihm erwartet, kann es heftig reagieren, mit furchterregenden Krankheiten, livider Blässe und völliger Erschöpfung. Sie lieben es fotografiert zu werden, und werfen sich gerne in Pose.
Das Lycopodium – Baby ist von der Sorte, wo man als Außenstehender denkt „gut dass alle Mütter ihr Baby für das allerschönste halten“
Es sieht irgendwie alt aus, hat keinen Kuschelcharme, und dann schreit es auch so viel, ist es doch von Anfang an geplagt mit Bauchschmerzen. Später nimmt er meistens alles ganz genau, man wird ihm nicht viel vormachen können, und wird ein gewiefter kleiner Bursche. Die Anfälligkeit im Verdauungstrakt wird ihn Zeit seines Lebens begleiten.
Das Sepia-Mädchen ist wunderhübsch, möchte aber ja nicht angefasst werden! Es imponiert schon früh mit einer stillen Schönheit, wo man respektvoll den nötigen Abstand hält, es kann schon früh signalisieren, dass es nicht so viel Nähe braucht. Besonders wichtig für sie ist der Vater, sie sollte Papas Prinzessin sein, bekommt sie das nicht, oder hätte sich der Vater sogar lieber einen Buben gewünscht, entstehen erste Probleme.
Auch das Pulsatilla – Kindchen ist richtig süß, man möchte es am liebsten nur noch herumtragen, küssen und streicheln, so anziehend ist seine Ausstrahlung. Und es liebt diese gesammelte Aufmerksamkeit, es saugt alle Liebe dieser Welt in sich auf. Erst später wird es schüchterner werden, wenn es gemerkt hat, dass ihm das dauernde Getätschel auch nicht so gut tut, dann reagiert es mit Rückzug unter Mamas Rock und ist schwierig wieder herauszulocken. Es fühlt sich bei Mama am wohlsten, und erfüllt schon früh alle Klischees der Weiblichkeit, auch – und dann wirds schwierig – wenn es ein Junge ist.
Beeindruckend auch das Arsen – Kind, es entwickelt sich aus eigenem Antrieb zu einem ordentlichen musterhaften kleinen Erwachsenen, räumt sein Zimmer alleine auf, macht sich nicht schmutzig, und muß praktisch nie geschimpft werden. Wenn es tatsächlich mal etwas falsch gemacht hat, dann bestraft es sich selbst. Aus der Fassung bringt man es, wenn man es in den Sandkasten setzt, ohne Ganzkörperanzug, oder wenn man sein Essen verrührt und vermatscht – daran wird es verzweifeln.
Ein Hyos – Mädchen wird schon früh die Gemüter schocken, wenn es bereits im Kindergarten Dokorspiele anleiert, Geschlechtsteile vergleichen will, und vielleicht mit seinem besten Freund, dem Sulfur-Buben kichernd in der Toilette verschwindet, wo ausgiebig berührt, gerochen und geschmeckt wird. Auch fällt es unangenehm auf, wenn es gierig beim Essen seinen Teller füllt und die besten Stücke gleich für sich reserviert. Es führt uns eindrücklich an unsere Schamgrenzen, und wird es trotzdem geachtet kann es uns allen ein Stück grenzenloser Offenheit und Liebe zeigen.
Legendär sind die Wutausbrüche eines Strammonium – Kindes, es tritt, beißt und schlägt um sich, verletzt sich und andere. Vielleicht war es nur in einem dunklen Raum? Es hat wahnsinnige Angst in der Dunkelheit, nicht vergleichbar mir irgendwelchen anderen Kinderängsten. Sein Nervenkostüm ist immer auf Hochspannung, denn seine innere Welt ist von Anfang an voller Gefahren. Kommt er zur Ruhe, verblüfft er mit seiner analytischen Intelligenz und seiner Kreativität, nicht selten liebt er Gedichte.
Diese Liste lässt sich noch beliebig erweitern. Diese Beispiele zeigen, was bei gesunden und geliebten Kindern alles normal sein kann.
Wichtig zu wissen!
Jedes Kind kommt mit einer eigenen Konstitution auf die Welt, mit einem inneren Seelenleben, das einfach zu verschieden von anderen ist, als dass man alle Kinder auf die selbe Weise verstehen könnte.
Natürliches Potential der Kinder homöopathisch erkennen und fördern
Ein Kind mit viel Calcium – Anteil wird niemals bereits mit einem Jahr laufen lernen, und es wird ihm sehr gut tun, wenn es ein Jahr später eingeschult wird, wenn sein Rhythmus so weit ist.
Dagegen freut sich der Lycopodium – Kind, wenn es schon bald erfährt, wie schön Lernen ist, und was ein Klassensprecher für tolle Verantwortung bekommt.
Ein Sulfur-Kind wird bis zum Ende seines Lebens Schwierigkeiten haben seine Klamotten ordentlich zu halten, wohingegen ein Pulsatilla Kind schon früh Freude am Bügeln hat.
Freuen Sie sich mit Ihrem Phosphor – Kind über jede „3“, weil es endlich geschafft hat, beim Lernen nicht mehr dauernd von seinen Phantasien und Tagträumen abgelenkt zu sein, und schimpfen Sie niemals Ihr arsenisches Kind, wenn es ausnahmsweise mal keine „1“ heimgebracht hat, es wird sich sowieso selbst die größten Vorwürfe machen.
Ein Stramonium-Kind braucht kein Ritalin, wenn man versteht warum es tut was es tut, und darauf eingehen lernt.
Selbstverständlich gibt es vererbte Konstitutionen, ein Milieu, in dem Kinder entstehen, und an dem sie krank werden können – an Körper und Seele, (das nennt der Homöopath dann Miasma), natürlich kann man als Eltern viele Fehler begehen, und das Kind entwickelt dann zusätzliche Marotten, die sehr unangenehm und störend sind.
Doch seien Sie versichert, Sie haben erst mal gar nichts falsch gemacht, nur weil Ihr Kind nicht so brav und unauffällig wie andere ist, oder weil es sich körperlich und geistig nicht so schnell entwickelt wie der Junge aus dem Nachbarhaus.
Ein guter Homöopath kann mit Ihrer Hilfe entdecken, welche homöopathische Konstitution am ehesten Ihrem Kind entspricht, welche Potentiale es hat.
Er/Sie wird Ihnen helfen können, die Stärken und Schwächen dieses einzigartigen Kindes besser zu verstehen, und eine Arznei an der Hand haben, die ein „zuviel“ und ein „zuwenig“ zu harmonisieren vermag.
Sie werden erstaunt sein, wieviele Krankheiten und Reaktionsweisen sie mit dem passenden Mittel deutlich besser einschätzen und adäquat darauf reagieren können.
Wen das Thema interessiert: Diese beiden Bücher sind hervorragend und kann ich auch dem Laien nur wärmstens empfehlen
Kindertypen in der Homöopathie und Die Potentiale unserer Kinder
Vielen Dank, dass du bis hierher gelesen hast!
Ich freue mich immer riesig über Kommentare und beantworte sehr gerne deine Fragen.
.
Danke, dass Sie erwähnt haben, wie ein guter Homöopath einem Elternteil helfen kann, die homöopathische Konstitution seines Kindes zu erkennen. Meine Schwester interessiert sich für die Idee der homöopathischen Medizin und für die Betreuung von ihr und ihrer Familie. Ich werde ihr von diesem Artikel erzählen, wenn sie Informationen über alternative Medizin sucht.
Homöopathie ist mir durchaus ein begriff. Allerdings verstehe ich manche Zusammenhängt noch nicht wirklich. Grundsätzlich ist es a eine gute Sache.
Hallo zusammen,
vielen lieben Dank für diesen spannenden und informativen Beitrag zum Thema Homöopathie. Aus meiner Sicht ist dieses Themengebiet gerade für Kinder sehr interessant und eine gute Alternative zu medizinischen Präparaten. Meine Tochter war vor kurzer Zeit auch in homöopathischer Behandlung und ist nun wieder ganz gesund.
Hallo zusammen,
vielen lieben Dank für diesen spannenden und informativen Beitrag zum Thema Homöopathie. Aus meiner Sicht ist diese Form der Behandlung äußerst wirksam. Ich selber habe bereits mehrmals einen großen Erfolg mit homöopathischen Mitteln erzielt.