Der SPIRITUELLE WEG, ist das ein Wettrennen?
Wie oft höre ich, Person XY sei schon viel weiter auf dem spirituellen Weg. Da rolle ich innerlich immer mit den Augen!
Warum nur bringt man diese Phrase immer in Verbindung mit etwas wo es Gewinner und Zweit- oder Drittbeste gibt?
Vielleicht sogar Verlierer, weil sie noch gar nicht angetreten sind?
Nach welchen Maßstäben wird denn so ein Weg berechnet?
Nach Länge? Nach Schwierigkeitsgrad? Nach Erfahrung? Und wer beurteilt wie “lange” und wie “weit” ich schon unterwegs bin?
Ich kenne Menschen, die haben erst kürzlich angefangen sich über ein “Wer bin ich, und warum bin ich so?” Gedanken zu machen.
Und sie erzählen mir so erstaunliche Sachen über ihre Erkenntnisse, dass ich tief inspiriert bin. Manchmal in pointierter Sprache, manchmal in bestem Dialekt und DreiWort-Sätzen – wenn man mit dem Herzen hört, spürt man keinen Unterschied.
Sie sinnieren über das ICH und DIE ANDEREN, über NATUR oder GESETZMÄSSIGKEITEN, WERTSCHÄTZEN die Dinge um sich herum, einfach nur weil sie SIND.
Sie FÜHLEN in sich hinein, um WAHR zu nehmen, ACHTSAMER zu werden.
Und wenn sie erst gestern damit angefangen haben, so sind ihre Impulse doch in keinster Weise geringwertiger als die eines spirituellen Runaways (äh Fortgeschrittenen).
Wer bemisst den Wert? Und warum eigentlich?
Was sind spirituelle Eliten, oder warum halten sie sich dafür?
Mir fällt eigentlich nur eines auf.
Sehr häufig haben Menschen, die sich als besonders weit fortgeschritten auf dem spirituellen Weg sehen, ein großes Manko in einem anderen Bereich des “Mensch – Seins”.
Aber das sehen sie nicht. Ihr Ziel ist eindeutig definiert und strahlt so hell, dass anderes in den Schatten gerät.
Mich macht das traurig.
Ich bin lieber unterwegs – mal langsam, mal schneller.
Und dann mach ich Pausen, und rauche eine. Oder ich spiele Candy Crush.
Manchmal renne ich total stur in eine Richtung die sich später als Irrweg herausstellt. Dann lächle ich – also sobald ich mich abgeregt habe.
Ich mag mich! Und ich mag Menschen, die auch solche Wanderer sind, egal ob sie gestern losgezogen, oder schon 20 Jahre unterwegs sind.
Die Zielstrebigen mag ich auch, aber manchmal verwundern sie mich halt.
Noch mehr Montagsgedanken? Hier geht´s zur Serie
Der Gedanke erschien auch auf meiner Facebook-Seite
Vielen Dank, dass du bis hierher gelesen hast!
Ich freue mich immer riesig über Kommentare und beantworte sehr gerne deine Fragen.
.